Visionen für Europa 2023
Das Motto
Herrenberger Visionen – Visionen für Europa ist das Motto der Veranstaltung. Sehr oft wird der Blick auf Symptome gelenkt, die kurzfristig erscheinen, aber sind selten auf das große Ganze gerichtet. Diese Veranstaltung hat zum Ziel eine Diskussion über die großen Ziele Europas anzustoßen und dabei fest mit der heimatlichen Basis verbunden zu sein. Neue Einsichten und Ansichten sind dabei nicht ausgeschlossen.
Das Thema
Wie sehen die verschiedenen Länder die EU und was sollte der Anspruch der EU sein? Und kann es einen Weg von der Wirklichkeit zum Wunsch geben?
Die EU - Spieler oder Spielball in der internationalen Staatengemeinschaft?
Rückblick
Die Herrenberger Visionen – Visionen für Europa 2023 begeisterte vor allem durch spannende Vorträge und dem persönlichen Austausch zwischen den Gästen und dem Publikum.
Europa, für die meisten ein spaßbefreites Thema, ist dennoch lebendig und alltagsrelevant. Die Herrenberger Städtepartnerschaften, sind spannend und bereichernd für jeden einzelnen. Darüberhinaus ist es auch eine Art von Krisenprävention da es eine reine Verständigung zwischen den Ländern gibt. Der französische Generalkonsul G. de Maisonneuve berichtete von der französisch-deutschen Freundschaft mit den Schwierigkeiten beim ersten Besuch Konrad Adenauers bei General Charles de Gaulle.
Die große Frage der folgenden Diskussion war, ob die Entwicklung von der deutsch-französischen Erbfeindschaft zum Motor Europas nicht als Blaupause für viele Regionen der Welt gelten kann. Die Idee, dass die EU, auch präventiv, Begegnungen in aller Welt initiieren und unterstützen soll. Dies vor allem um nicht erst eingreifen zu müssen, wenn die Krisen offen zu Tage treten. Allerdings führte der Generalkonsul aus, dass es Personen braucht, die sich der Freundschaft und des Ausgleichs verschreiben, so wie Charles de Gaulle und Konrad Adenauer. Schwierig wird es, wenn es vorher zu Gewalttaten gekommen ist, denn dann muss es ein Opfer-Täter- Ausgleichsprozess geben, der nicht ohne einen breiten Konsens in den jeweiligen Ländern stattfinden kann (z.B. eine Wahrheitskommission wie in Südafrika und Nordirland). Dennoch gilt: viele persönliche Erfahrungen aus solchen länderübergreifenden Begegnungen sind der beste Garant für Frieden und Freiheit.
Professorin Andrea Wechsler legte einen Daumen in eine offene Wunde. Die Frage sei, wer spricht für die EU? Sie beantwortete dies am Beispiel des terroristischen Überfalls auf Israel. Die Vielzahl der Sprecher und deren Anwortzeiten zeigten, wie ineffizient und lange es dauerte bis die EU eine einheitliche Antwort formulierte. Dies kann und muss in Zukunft schneller und besser gehen.
In einem demokratischen Gebilde sind zeitaufwändige Abstimmungen notwendig. Wenn dann eine gemeinsame Position gefunden wurde, ist diese Antwort gewichtiger als die schnelle einfache Antwort eines diktatorischen Landes. Denn dort ist es nicht klar, wer tatsächlich hinter dieser einfachen Antwort steht.
Dennoch wünscht sich der armenische Botschafter Viktor Yengibaryan, dass Europa geeinter und damit schneller antworten kann. Er schlug eine vertiefte Integration für die EU vor. Damit gebe zwar jedes EU-Land Einfluss und Macht ab, aber bekomme Einfluss und Macht von den anderen. Dies sei weit mehr als ein Land allein je erreichen könne.
Die Gäste
Viktor Yengibaryan
Botschafter der Republik Armenien
Gaël de Maisonneuve
Generalkonsul von Frankreich
Prof. Dr. Andrea Wechsler
Spitzenkandidatin der CDU Baden-Württemberg für die Europawahl
Die Organisation
Der Ort
Gewölbe des Klosterhofs
Bronngasse 13
71083 Herrenberg
Sa 11. November 2023
Das Programm
15:00 Begrüßung
15:15 Vorstellung der Redner
15:30 Impulsvorträge
16:15 Pause und Eintragung ins Goldene Buch der Stadt Herrenberg
16:30 Diskussionen in kleinen Gruppen
18:00 Fazit
Die Organisatoren
CDU Herrenberg Nufringen Deckenpfronn
CDU Kreisverband Böblingen