Visionen für Europa 2024

Das Motto

Wir bringen Europa näher. Europa ist Begegnung Europa ist interessant und spannend. Europa betrifft uns im täglichen Leben. Das wird durch Diskussionen Vorträge und eine Menge Spass mit unseren Gästen deutlich.

Die Organisatoren

Schickhardt-Gymnasium Herrenberg

M. Breckel, M. Klüglich, M. Ober, K. Scherer, S. Straube-Kögler, S. Zolg

Das Thema

Unser gemeinsames
Haus Europa-
meine Chancen, meine Möglichkeiten

Rückblick

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Länder

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Urlaub in Spanien, Tulpen aus den Niederlanden, Whiskey aus Irland, Leben in Deutschland und Arbeiten in Frankreich. Wie wäre das Leben ohne Europa? In den Schulen gäbe es noch die Prügelstrafe; statt dem Euro noch die DM; lange Wartezeiten an den Grenzen, an denen neugierige Zöllner stünden; Großkonzerne setzten Gesetze nach ihrem Willen durch; Länder mitten in Europa wären drauf und dran, sich ein anderes Land einzuverleiben. Nein, solch ein Szenario ist auf dem Boden der Europäischen Union undenkbar, denn sie garantiert Handel, Wohlstand, Rechtssicherheit und Demokratie.

Eigentlich müsste hierzulande jede Bürgerin oder jeder Bürger der EU für diese Errungenschaften dankbar sein, aber das ist nicht der Fall. Europa ist im Alltag kaum präsent und vielen fallen diese Erleichterungen nicht einmal auf. Ist die EU also zu erfolgreich oder gar „unkaputtbar“? Auch hier ein klares Nein, denn auch in Zukunft muss am Gedanken des Europäischen Hauses gearbeitet werden. Nicht alles ist in Stein gemeißelt. Es gibt viele, denen ein schwaches Europa lieber wäre und die daher Negatives übermäßig aufplustern, um zumindest den Anschein eines schwachen Europas zu erwecken.

Um genau solche Fragen zu diskutieren hatten die „Herrenberger Visionen“ gemeinsam mit Schulleitung und Lehrkräften für die Schülerinnen und Schüler des Schickhardt-Gymnasiums einen Europatag organisiert, der unter dem Motto stand: „Unser gemeinsames Haus Europa – meine Chancen, meine Möglichkeiten“. Die jungen Leute hatten die Gelegenheit, am Vormittag des 8. Novembers diverse Themen in kleinen Gruppen mit 10 Gästen aus vier Ländern zu diskutieren: Sei es die Rolle der Diplomatie, das Leben und Arbeiten im Ausland, Handelsbeziehungen, Sprachen, Kultur, Praktika, oder auch Autokraten, Konfliktvermeidung und -schlichtung waren Gesprächsstoff, um nur einige zu nennen.

Die hochrangigen Gäste hatten lange Wege in Kauf genommen wie die Europaabgeordnete Prof. Andrea Wechsler aus Brüssel, die irische Botschafterin Maeve Collins aus Berlin, und James O’Shea, der irische Generalkonsul, sowie Wolfgang Bücherl, der Vertreter der Europäischen Kommission aus München. Dr. Ferran Ferrando, der Leiter des deutsch-spanischen Kulturinstituts Cervantes war aus Frankfurt gekommen und Thomas Vautravers, der Leiter des deutsch-französischen Kulturinstituts, aus Tübingen. Über die Wichtigkeit des Handels vor allem mit Spanien berichtete Josef Olguin von der amtlichen spanischen Handelskammer aus Frankfurt. Dr. Lana Mayer, Leiterin von Europe Direct in Stuttgart, erklärte Europa am Beispiel von Interrail-Fahrkarten, die die EU an junge Leute verloste, um Europa zu erkunden, und nannte Möglichkeiten über das Programm ERASMUS+, mit dem die jetzigen Schüler als Studierende oder Auszubildende im EU-Ausland lernen können.

Höchstes Interesse bei den Schülern der Unter- und Mittelstufe zogen die Ausstellungsstücke auf sich, wie einen afghanischen Skorpion oder den supermodischen Sneakern, die der ebenfalls anwesende Zoll mitgebracht hatte. Sie konnten sich über Schmuggel von seltenen Tierarten und Marken- und Produktpiraterie informieren und so viel über die Kontrolle an den EU-Außengrenzen erfahren. Sehr anschaulich war auch das von der Bundesbank mitgebrachte Falschgeld. Warum ist der Schein gefälscht, fehlt etwa der Sicherheitsfaden oder das Wasserzeichnen oder ist es ein ganz normaler Schein?

Die irische Botschafterin Maeve Collins und der irische Generalkonsul James O’Shea beantworteten in kleinen Gruppen Fragen über deren tägliche Arbeit: Diplomaten setzen sich für ihre Landsleute ein, egal ob in einem demokratischen oder autokratischen Land. Während es in Europa selbstverständlich ist, dass ein Unfallopfer eine lebensnotwendige Behandlung erhält, ist dies nicht unbedingt so in einem autokratisch regierten Land. Glücksmomente sind dort auch rar gesät, so als sie die Freilassung eines politisch Gefangenen Landmanns nach fünf Jahren endlich erreichen konnte. Der Generalkonsul stellte fest, dass sie als professionelle Kommunikatoren auch mit anderen sprechen können müssen, die nicht die gleichen Werte teilen. Das heißt aber nicht, dass man deren Werte für gut befände oder gar teile. Nur durch Gespräche könne man eine Basis finden, die allen weiterhelfe, und dann daran aufbauen. Botschafterin Collins gefällt ihr Beruf auch, weil man morgens nicht wisse, was der Tag so bringe. Am Mittwoch, nach der Wahl in den USA sei nur geplant gewesen, dass sie einen Bericht über die Folgen des Wahlausgangs der USA aus deutscher Sicht zu schreiben habe. Mit dem Wahlausgang wurde der Bericht dann umfangreicher. Am Nachmittag folgte die Nachricht von vorgezogenen Wahlen in Irland und schließlich am Abend der Bruch der Ampelkoalition. So wurde am Schluss der Bericht viel größer als geplant.

Da nicht alle Schüler bei allen Gesprächen dabei sein konnten, fassten einige von ihnen ihre wichtigsten Eindrücke aus den parallelen Gesprächen zusammen. Der Vertreter der Europäischen Kommission Wolfgang Bücherl, Botschafterin Collins und Europaabgeordnete Prof. Andrea Wechsler setzten dann am Ende ihre Gedanken zu Chancen und Möglichkeiten fort. Prof. Wechsler ging nochmals auf den ereignisreichen Mittwoch, 6. November, ein. Die Verunsicherung, die ein solcher Tag bei allen hinterließ, währte jedoch nicht lange, da sich die Verantwortlichen in den Hauptstädten Europas sehr genau und unter Hochdruck auf die Ereignisse vorbereitet hatten. Ihr sei es über die Zukunft Europas nicht bange, da sie in Herrenberg gesehen habe, wie wissbegierig und engagiert sich eine neue Generation mit Europa befasse und den europäischen Gedanken weiter voranbringe.

Die Gäste

Maeve Collins

Irische Botschafterin in Deutschland

Foto Bundesregierung/Jesco Denzel

Prof. Andrea Wechsler

Europaabgeordnete

Wolfgang Bücherl

Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission für Baden-Württemberg und Bayern

Foto EU-Kommission

James C. O'Shea

Irischer Generalkonsul

Dr. Ferran Ferrando Melia

Leiter des Cervantes Instituts Frankfurt

Kulturinstitut von Spanien

Thomas Vautravers

Leiter Institut culturel franco-allmand Tübingen

Deutsch-Französisches Kulturinstitut

Foto icfa

Josef Olguin

Amtliche Spanische Handelskammer für Deutschland

Dr. Lana Mayer

Leiterin Europe Direct Stuttgart

ein Informationszentrum der EU

Foto Ilja Mess

 

Herr Rommel

Deutsche Bundesbank

N.N.

Deutscher Zoll

Die Organisation

Der Ort

Schickhardt-Gymnasium

Längenholz 2

71083 Herrenberg

Fr 8. November 2024

Das Programm

9:30 Begrüßung durch OB Reith und Schulleiterin Bertsch-Nödinger

10:00 Begegnungsgespräche

10:50 Begegnungsgespräche

11:40 Blitzlichtrunde

12:30 Ende

Förderung

Gefördert durch den „Herrenberger Projektepool“, ein Förderprogramm für Bürgerinnen und Bürger mit Projektideen. Der Projektepool ist eine Idee von Engagierten und der Stadt Herrenberg, die ihn gemeinsam betreiben.